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| Hans-Günter Meyer-Thompson | Verschiedenes

Wie Gleichmut bei Sucht und gegen Rückfälle hilft (Sucht und Emotionen #11)

Wie Gleichmut bei Sucht und gegen Rückfälle hilft (Sucht und Emotionen #11)

Gleichmut bezeichnet die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, die es einer Person ermöglicht, Herausforderungen und Schwierigkeiten mit Gelassenheit (vgl. Gelassenheit (Sucht und Emotionen #2)) und Selbstbeherrschung zu begegnen, ohne von übermäßig starken Emotionen, wie Wut und Jähzorn, aber auch Verzweiflung und Niedergeschlagenheit, überwältigt zu werden. Es geht nicht um Emotionsfreiheit, sondern um gelingende Emotionskontrolle. Dadurch werden auch die Fähigkeiten zur Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge gestärkt. Gleichmut ist eine positiv zu bewertende Eigenschaft, die durch Achtsamkeitspraktiken und spirituelle Entwicklung kultiviert werden kann. Ihre Verankerung in spirituellen Traditionen zeigt die über Jahrtausende hoch geschätzte Wirkung dieser Eigenschaft. 

Gerade für Suchtkranke kann Gleichmut besonders wichtig sein, wenn sie in Stresskontexten leben und sich gegenüber Suchtdruck und Konsumverlangen („Craving“; vgl. Dem unwiderstehlichen Verlangen widerstehen – Umgang und Bewältigung von Craving) bewähren müssen. Gleichmut ist bei Suchtkranken oft wegen erhöhter Impulsivität, Hyperaktivität oder anderer psychischer Probleme geringer ausgeprägt, kann und sollte aber durch systematisches und kontinuierliches Training gesteigert und kultiviert werden. (Michael Klein in addiction.de, 16.02.2025)

https://www.addiction.de/gleichmut-bei-sucht/