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| Hans-Günter Meyer-Thompson | Fachveröffentlichungen

Von der Popularität der drogeninduzierten Psychose - Oder: Die Renaissance der Lebensführungsschuld

Von der Popularität der drogeninduzierten Psychose - Oder: Die Renaissance der Lebensführungsschuld

Zusammenfassung Die Diagnose drogeninduzierte Psychose ist Ausdruck diagnostischer Unsicherheit. Sie wird zu häufig und unbedacht gestellt. Kurze Beobachtungszeiträume verleiten dazu. Insofern ist sie auch Ausdruck der aktuellen Hast und Drehtürpsychiatrie. Psychotische Zustände sind immer ernst zu nehmen und sollten unseren Ehrgeiz verdienen, sie aufzuklären. Ein relevanter Teil ist rückblickend als primäre Psychose anzusehen. Hier ist der Substanzkonsum als komplizierender Faktor oder Stressor zu werten. Der Ansatz, Psychosen als induziert durch xyz anzusehen, entfernt uns weiter vom einstigen Modell endogener Psychosen i. S. schicksalhafter Erkrankungen. Stattdessen tritt die Schuldfrage wieder in den Vordergrund. (Peter Spindler in: sozialpsychiatrischeinformationen, 2/2024 – 54. Jahrgang, S. 16-18)

file:///Users/hans/Downloads/SI-24-2_spindler-zaaxun.pdf