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| Hans-Günter Meyer-Thompson | national

Bremen. Brechmitteleinsätze 1991-2004 - Eine Initiative fordert einen Ort des Gedenkens

Bremen. Zwischen 1991 und 2004 sind in Bremen in über 1.000 Fällen Brechmittel an Menschen in Polizeigewahrsam verabreicht worden. Brechmittel wurden eingesetzt, um verschluckte Drogen sichern zu können. Ein Arzt war jeweils verantwortlich für die medizinische Überwachung.  Am 7.Januar 2005 starb ein aus Sierra Leone stammender Mann, Laye-Alama Condé, an den Folgen dieser Zwangsmaßnahme. 2006 stufte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den zwangsweisen Einsatz von Brechmitteln als Verletzung von Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention ein. Eine Bremer Initiative setzt sich seit mehreren Jahren dafür ein, einen Ort des Gedenkens an Laye-Alama Condé und an 13 Jahre Brechmitteleinsatz einzurichten. Der damalige Bürgermeister der Hansestadt, Henning Scherf (SPD), hat jüngst den Brechmitteleinsatz als Fehler bezeichnet. (Initiative in Gedenken an Laye-Alama Condé, 2017)

https://brechmittelfolter-bremen.de/start-1.html