| Hans-Günter Meyer-Thompson | international
Prise de position destinée aux professionnels de la santé: Traitement de la dépendance aux opioïdes: tests urinaires légitimes?
Prise de position destinée aux professionnels de la santé: Traitement de la dépendance aux opioïdes: tests urinaires légitimes?
Valérie Junod, Carole-Anne Baud, Barbara Broers, Caroline Schmitt-Koopmann, Olivier Simon
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(10):324-327, doi.org/10.4414/saez.2022.20422
Das Wichtigste in Kürze
- Menschen mit einem Opioidabhängigkeitsyndrom wird ein langwirksames Opioid verschrieben. Diese Opioid-Agonisten-Therapien (OAT) verhindern Todesfälle, verbessern die Lebensqualität und verringern die Zahl von Infektionen.
- Im Rahmen dieser Behandlungen werden Urintests (UTs) verwendet, um festzustellen, ob die behandelten Personen weiterhin andere Substanzen konsumieren. Gemäss den Autorinnen sind diese Tests jedoch umstritten.
- Die UTs verletzen die Rechte der behandelten Personen und werden in den jüngsten internationalen Empfehlungen nicht mehr erwähnt.
- Die kantonalen Behörden sollten davon absehen, UTs während einer OAT anzuordnen oder zu empfehlen. Der UT ist nur einzuführen, wenn die in Behandlung befindliche Person dies beantragt. Ausserdem sollte aufgezeigt werden, wo die Grenzen dieser Tests als Motivationsinstrument liegen.
- Ob im Strafvollzug, in der Psychologie oder in der Suchttherapie – es muss ein Perspektivenwechsel angestrebt werden. Die UTs dürfen nicht für nichtmedizinische Kontrollzwecke missbraucht werden.