Fehlanreize in der Vergütung der Substitutionstherapie überwinden - IGES-Institut entwickelt gemeinsam mit Suchttherapeuten neues Vergütungskonzept
Fehlanreize in der Vergütung der Substitutionstherapie überwinden - IGES-Institut entwickelt gemeinsam mit Suchttherapeuten neues Vergütungskonzept
Berlin – Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde Ende letzter Woche das vom IGES-Institut gemeinsam mit Suchttherapeuten und in Absprache und Kooperation mit dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin erarbeitete ZamS-Vergütungskonzept für die Substitutionstherapie vorgestellt. ZamS (Zukunftssicherung der ambulanten Substitutionstherapie) hat zum Ziel, die bereits bestehende Mangelversorgung in der Substitutionstherapie in Deutschland zu verbessern, die aus einer abnehmenden Zahl von Substitutionsärztinnen und -ärzten bei gleichzeitig steigender Patientenzahl resultiert. Aktuell führen in Deutschland ca. 2.500 Ärzte substitutionsgestützte Behandlungen für insgesamt ca. 80.000 opioidabhängige Patienten durch (Bundesopiumstelle 2021).
Ziel des IGES-Ansatzes ist es, die individuelle therapeutische Entscheidung zwischen Arzt und Patient zu stärken und Behandlungsentscheidungen weitgehend von finanziellen Anreizen zu entkoppeln. Derzeit gewährleistet die aktuelle Vergütungssystematik durch die Überbetonung der täglichen Substitutionsvergabe einerseits keine therapeutische Neutralität und beansprucht damit zugleich die knapper werdenden Praxisressourcen über Gebühr.
(iX - Institut für Gesundheitssystem-Entwicklung, 22.03.2022)
https://www.gesundheit-adhoc.de/fehlanreize-in-der-verguetung-der-substitutionstherapie-ueberwinden-iges-institut-entwickelt.html