Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

 

kurz vor dem World AIDS-Kongress in München im Juli hat die Deutsche Aidshilfe vor Ort darauf aufmerksam gemacht, dass die bayerische Landeshauptstadt nach wie vor keine Genehmigung von der Landesregierung erhält, einen Drogenkonsumraum zu eröffnen. Neben München haben sich auch Nürnberg und Augsburg seit einiger Zeit vergeblich bemüht. Zur Eröffnung der „Kunstaktion“ – der Konsumraum war voll eingerichtet, durfte aber nicht in Betrieb gehen - war auch der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert angereist zur „Nichteinweihung eines Drogenkonsumraums“ in München.

 

Das Kurzprogramm für den diesjährigen DGS-Kongress ist online.

 

Die Opioidkrise in Nordamerika hat in vielen Krankenhausnotaufnahmestationen dazu geführt, die Überlebenden nach Opioidüberdosierungen noch in der Klinik zu substituieren und bei Entlassung an das örtliche Drogenhilfesystem zu vermitteln. Gibt es das irgendwo hierzulande? (1, 2, 3, 4)

 

Weitere Analysen zur befürchteten Ausbreitung von synthetischen Opioiden auf den Drogenmärkten, und was dagegen getan werden könnte, liegen mittlerweile vor aus Zürich, Niederlande und Australien. Und von der RAND-Corporation. Fentanyl /synthetische Opioide sind in diesem Monat Schwerpunkt auf der Homepage.

 

Auf der Homepage finden Sie auch eine neue Rubrik unter den aktuellen Themen: Opioidkrise / synthetische Opioide. Gleich unter Ukraine.

 

Die Firma Etypharm hat unter dem Markennamen Espranor ® Buprenorphin-Sublingualtabletten auf den Markt gebracht in den Wirkstärken 2mg und 8mg. Sie sollen besonders schnell im Mund zerfallen. Die Firma bewirbt ihr Produkt mit dem Hinweis, dass die schnelle Auflösung die Unter-Sicht-Einnahme zeitlich verkürzt.

 

SARS-CoV-2-Infection in People Addicted to Illegal Drugs - Is There a Protective Effect of Opioid Maintenance Treatment?  Eine Studie aus Deutschland (Abstract).

 

Die us-amerikanische FDA – Federal Drug Administration hat ein weiteres Notfallmittel gegen Opioidüberdosierungen zugelassen. Es handelt sich um einen Auto-Injektor mit dem Wirkstoff  Nalmefene Hydrochloride. Entwickelt von der Firma Purdue.

 

Das erste Benzodiazepin, Chlordiazepoxid (Librium®) wurde 1960 zugelassen. 1963 folgte Diazepam (Valium®). Daran erinnert die Publikation „Leo Sternbach and the benzodiazepines 60 years on: A revolutionary treatment for anxiety disorders“.

 

Mehr als eineinhalb Millionen Krankenhausentlassungen von 2012 bis 2021 weisen die Diagnose Alkoholabhängigkeit auf. Zählt man alkoholassoziierte Sekundärerkrankungen hinzu, steigt diese Zahl auf bald vier Millionen, erläutert eine Veröffentlichung in Addiction.

 

Die Verordnung von Medizinalhanf in Deutschland droht Presseberichten zufolge gerade aus dem Ruder zu laufen. Im Deutschen Ärzteblatt hatte bereits ein Artikel die Verordnung von Medizinalhanf auf Privatrezepten ausgewertet mit dem Ergebnis, dass möglicherweise „eine Versorgung mit Cannabisblüten erfolgt, die der Gesetzgeber so nicht bezweckt hat. „

 

Weitere Texte zu Substitutionsmitteln, Versorgungspraxis im In- und Ausland, Begleitkrankheiten, Harm-Reduction, Substanzen, Drogenpolitik, Covid-19, Ukraine u.a.m. finden Sie auf der Homepage.

 

Die Kalender für Fachtagungen/Kongresse und Webinare sowie die Lieferengpassmeldungen sind auf dem aktuellen Stand. Die Suchfunktion hat immer noch kleine Mucken, wir arbeiten daran.

 

Die nächste reguläre Ausgabe von Z51.83G FORUM SUBSTITUTIONSPRAXIS erscheint am nächsten zweiten Mittwoch im Monat, also am 11. September 2024.

 

Viel Spaß beim Lesen und empfehlen Sie uns weiter!

 

Hans-Günter Meyer-Thompson
- Redakteur -

 

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