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Z51.83G â Forum SubstitutionspraxisMonatsrundbrief         Ausgabe 74, 12. Juli 2023 |
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ÂSehr geehrte Leserinnen und Leser,  gestern wurde auf dem Berliner Luisenfriedhof Jörg Gölz beerdigt. Es ist auch sein Verdienst, dass in der Opioidsubstitutionsbehandlung seit 2017 Rezepte für die eigenverantwortliche Einnahme für bis zu 30 Tagen ausgestellt werden dürfen. Krankenkassen, KBV und Gesetzgeber waren damals nur zögernd bereit, selbst bei âstabilenâ berufstätigen oder schwer erkrankten Substituierten diese Ausnahme gelten zu lassen. Jörg Gölz bewies ihnen freundlich und sehr eindringlich mit der Fallgeschichte einer langjährigen Patientin, dass auch eine lange Anfahrt zur Praxis und ein nicht vorhandener Aufzug an der U-Bahnstation für eine Patientin mit Rollator triftige Gründe für verlängerte Take-Home-Verordnungen sein können. Auf der Trauerfeier wurden seine Verdienste um die Behandlung von HIV-Infizierten und Heroinabhängigen eingehend gewürdigt. Seine letzte Fachveröffentlichung Droge, Set und Setting, erschienen in rausch â Wiener Zeitschrift für Suchttherapie (Ausgabe 1-2/2023), hat der Verlag Pabst Science Publishers freundlicherweise freigeschaltet.  In Nürnberg arbeiten Stadt, eine Klinik und die Drogenhilfeeinrichtung Mudra daran, eine niedrigschwellige Substitutionseinrichtung auf die Beine zu stellen. Wie das gehen könnte, hat Norbert Wittmann, Geschäftsführender Vorstand bei mudra âJugend- und Drogenhilfe Nürnberg e.V., auf dem 23. Interdisziplinären Kongress für Suchtmedizin in München vorgetragen.  Die Ausweitung von Take-Home-Verordnungen wird ohne ein Netz von Apotheken nicht möglich sein, solange das Dispensierrecht die TH-Abgabe aus Praxen und Ambulanzen verbietet. Schon jetzt kann es selbst in GroÃstädten enorm schwierig sein, Apotheken für die Unter-Sicht-Einnahme oder für TH-Verordnungen zu finden.  Die Fachgruppe Substitutionsversorgung im Bundesverband der Versorgungsapotheker e.V. - Heim-, Klinik-, Palliativ- & Substitutionsversorgung hat Forderungen formuliert, was sich aus Sicht der Apotheken ändern müsste, um eine gröÃere Bereitschaft zur Beteiligung an der Opioidsubstitutionsbehandlung zu erreichen. Bei der Bereitstellung von Substitutionsmedikamenten für Praxen und Ambulanzen gibt es ebenfalls weiÃe Flecken auf der Landkarte. Eine Düsseldorfer Apotheke hat deshalb den Service SubstiCare eingerichtet, Praxen und Ambulanzen über Nacht direkt mit verblisterten Substitutionsmedikamenten zu beliefern. Das globale Produktionszentrum für Teststreifen in Schnelltests liegt in der Sonderwirtschaftszone Shenzen in der Volksrepublik China. Die Covid-19-Pandemie, der zeitweilig geschlossene Suez-Kanal und zuletzt der Krieg in der Ukraine haben die internationalen Transportwege stark beeinträchtigt. Die Firma nal von minden hat deshalb kürzlich eine neue Produktionsanlage in Göttingen eröffnet.  Als diskriminierend bezeichnet die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) vom Deutschen Bundestag beschlossene Sanktionenrechts-Ãberarbeitungsgesetz. Straftätern mit fehlenden Deutschkenntnissen darf diesem Gesetz zufolge künftig die Suchtbehandlung verweigert werden.  Die CME-Fortbildung des Monats im Netz: Opioid-induzierte Obstipation (OIC) â Update 2023 Ausgewählte Veröffentlichungen zur Opioidsubstitution und zu Begleitkrankheiten, zu Covid-19 und Ukrainekrieg sowie Texte aus aller Welt können Sie auf der Homepage lesen.  Die Kalender für Webinare und Fachtagungen/Kongresse und die Lieferengpassmeldungen sind auf dem aktuellen Stand. Die August-Ausgabe dieses Rundbriefes fällt aus. Bis voraussichtlich Ende Juli wird der Internet-Auftritt von Forum Substitutionspraxis technisch überholt.  Die nächste reguläre Ausgabe von Z51.83G FORUM SUBSTITUTIONSPRAXIS erscheint deshalb am zweiten Mittwoch im September, also am 13. September 2023.  In der Zwischenzeit werden Sie neu verlinkte Veröffentlichungen in der Rubrik âneuâ lesen können.  Viel Spaà beim Lesen und empfehlen Sie uns weiter! |
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